17. Mai 2022 | Medienmitteilungen

Anpassungen bei der nachhaltigen Kreditvergabe

Anpassungen bei der nachhaltigen Kreditvergabe
Sensible Geschäftstätigkeiten werden einer erhöhten ESG-Aufmerksamkeit unterzogen.
Die Aargauische Kantonalbank (AKB) steht zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Auch in der Kreditvergabe. Der Zugang zu Finanzierungen steht grundsätzlich allen Unternehmen offen. Neu werden jedoch sensible Geschäftstätigkeiten einer erhöhten ESG-Aufmerksamkeit unterzogen. Zusätzlich wird die Nachhaltigkeit in Unternehmen durch finanzielle Anreize gefördert.

Als Kantonalbank leistet die AKB einen wesentlichen Beitrag für die Wirtschaft und Forschung des Kantons Aargau wie auch der Region Olten-Gösgen-Gäu. Die AKB legt dabei grossen Wert auf ethische, ökonomische und ökologische Grundsätze und unterstützt Kundinnen und Kunden beim Übergang zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Zudem wird neu das AKB Förderprogramm für Unternehmen lanciert, welches zusammen mit der Hochschule für Wirtschaft FHNW entwickelt wurde. Mit einem strukturierten Beratungsansatz werden mittels Förderprogramm Unternehmen auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft unterstützt.

Als konsequenten Schritt auf diesem Weg führte die AKB Ende Januar 2022 neue Kreditvergabekriterien ein. Diese basieren auf anerkannten ESG-Kriterien. Unter ESG wird die Berücksichtigung der Umwelt (Environment), des Sozialen (Social) und der verantwortungsvollen Unternehmensführung (Governance) verstanden. Dieses neue Kreditmodell führte zu positiven Reaktionen, aber auch zu Kritik aus der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik.

Nach eingehenden Diskussionen mit Wirtschaftsverbänden, weiteren Anspruchsgruppen und dem Regierungsrat des Kantons Aargau haben Bankrat und Geschäftsleitung die Kreditvergabekriterien noch einmal kritisch reflektiert und diese teilweise angepasst bzw. präzisiert.

Zugang zu Finanzierungen steht grundsätzlich sämtlichen Unternehmen offen

Ein starker Wirtschafts- und Forschungskanton Aargau liegt der AKB am Herzen. Deshalb steht sämtlichen Unternehmen der Zugang zu Finanzierungen grundsätzlich offen. Gewisse Tätigkeiten werden jedoch unter erhöhter ESG-Aufmerksamkeit differenziert beurteilt. Dabei berücksichtigen wir auch regionale Besonderheiten, Traditionen, kulturelle Aspekte sowie die Versorgungssicherheit.

Betroffen sind folgende Geschäftstätigkeiten:

  • Produktion von oder Handel mit alkoholischen Getränken - Bier, Wein und regionale Spezialitäten sind davon nicht betroffen;
  • Produktion von oder Handel mit Tabakprodukten;
  • Betreiben von Glücksspielen und Casinos;
  • Produktion von oder Handel mit Waffen, Waffenzubehör und Munition;
  • Betreiben von Kernkraftwerken und fossilen Kraftwerken.

Die oberste operative Kreditbewilligungsinstanz beurteilt diese Kreditanträge unter Beizug des internen Nachhaltigkeitsexperten. Ein positiver Kreditentscheid kann mit zusätzlichen Auflagen belegt werden. Der Deckungsbeitrag dieser Kreditvergaben, in Höhe eines aktuell mittleren sechsstelligen Betrages, fliesst vollumfänglich in die Förderung nachhaltiger Aktivitäten im Marktgebiet und kommt so der Wirtschaft und Gesellschaft zugute. Die AKB ist überzeugt, dass mit diesem Vorgehen nachhaltigere Geschäftsmodelle gefördert werden können.

Die AKB vergibt keine Kredite, wenn ethische Werte sowie Grundsätze zum Schutz unserer Umwelt nicht eingehalten werden oder geltendes Recht verletzt wird. Sie überprüft ihre nachhaltigen Kreditvergabekriterien regelmässig unter Berücksichtigung politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen.

 

«Die AKB bleibt damit ihrer Strategie der nachhaltigen Ausrichtung treu. Wir sind überzeugt, einen tragbaren Kompromiss mit einem Mehrwert für die gesamte Wirtschaft und Bevölkerung des Kantons gefunden zu haben», sagt Dieter Egloff, Bankratspräsident der AKB.

 

«Als Bank der Aargauerinnen und Aargauer stehen wir zu einem starken Wirtschafts- und Forschungskanton. Mit den präzisierten Kriterien, dem erweiterten Vorgehen und dem Förderprogramm unterstützen wir Unternehmen gezielt in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen», ergänzt Dieter Widmer, Direktionspräsident der AKB.