Aargauer Konjunkturbarometer
Nochmalige Erholung des Konjunkturbarometers
Der Aargauer Konjunkturbarometer für den aktuellen Monat weist einen Wert von 93,0 Punkten auf. Dies entspricht einem Rückgang von knapp 8% im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat zeigt der Index jedoch eine positive Entwicklung mit einem Zuwachs von knapp 3%. Die Daten weisen in sechs der acht untersuchten Komponenten monatliche Zuwächse auf. Der Aargauer Konjunkturbarometer dient als umfassender vorlaufender Indikator zur Bewertung der wirtschaftlichen Leistung des Kantons Aargau. Durch die Integration verschiedener Schlüsselbereiche wie Konsumenten- und Investorenvertrauen, Geschäftsklima (basierend auf Arbeitsmarktdaten) und Branchenindizes liefert der Barometer eine detaillierte und ganzheitliche Analyse der wirtschaftlichen Dynamik.
Finanz- und Arbeitsmärkte tendieren tiefer
Die erhöhten Volatilitätskennzahlen an den Börsen führten im Berichtsmonat dazu, dass die Finanz-Komponente gegenüber dem Vormonat schlechter abschnitt. Seit April 2023 zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt eine rückläufige Tendenz. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen ist sowohl im Kanton Aargau wie auch in der gesamten Schweiz rückläufig. Ankündigungen von Entlassungen mehren sich.
Dienstleistungssektor profitiert vom milden Wetter
Trotz der Unsicherheiten an den Finanz- und Kapitalmärkten und der hohen Inflation konnte sich das Konsumenten- und Investorenvertrauen leicht verbessern. Mögliche Gründe dafür sind zum einen der trotz leicht sinkender Tendenz nach wie vor solide Arbeitsmarkt. Zudem profitiert der dominierende Dienstleistungssektor vom milden Wetter – insbesondere die Gastronomie sowie der Tourismus-Sektor generell. Unterstützend wirkt die Medien-Resonanz, sie zeigt eine positive Entwicklung. Diese Veränderung könnte ein Indikator für eine positivere öffentliche Wahrnehmung der Wirtschaft sein.
Industrie erholt sich leicht
Die Industrie-Komponente konnte sich gegenüber dem Vormonat verbessern. Der Industrie-PMI der Schweiz zeigt einen leichten Anstieg, bleibt aber unter der Wachstumsschwelle. Das heisst konkret, dass sich der Abwärtstrend in der Industrie verlangsamt, aber eine deutliche Erholung noch nicht in Sicht ist.
Positiv hervorzuheben ist gemäss Procure.ch, dass die Beschäftigungslage weiterhin robust bleibt. Zudem hat sich die Einkaufssituation in der Industrie deutlich entspannt. Lediglich 7% der Unternehmen melden noch höhere Einkaufspreise und sogar nur 4% sehen sich noch mit längeren Lieferfristen konfrontiert.
Der Dienstleistungs-PMI in der Schweiz ist im September um 2,5 Punkte auf 52,8 Punkte gestiegen und befindet sich somit wieder in der Wachstumszone. Die Geschäftstätigkeit hat zugenommen, allerdings bleibt der Auftragsbestand ein limitierender Faktor. Trotz vermehrter Neuaufträge nimmt der Auftragsbestand weiterhin ab.
Swiss Index notiert auf 94,5 Punkten
Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – stieg um 1,4% und beträgt neu 94,5 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert aktuell 5,5 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln. Nach wie vor rechnen wir aufgrund der aktuellen Datenlage mit einer BIP-Zunahme in der Schweiz im laufenden Jahr von knapp 1% gegenüber dem Vorjahr.
Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau:
Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.
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