06. März 2023 | Marktberichte

Aargauer Konjunkturbarometer

Aargauer Konjunkturbarometer steigt kräftig
Aargauer Konjunkturbarometer
Der Aargauer Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Aargau Services Standortförderung notierte Anfang März bei 89 Punkten, 2,7% über dem Vormonat. Der Aargauer Konjunkturbarometer bewegt sich damit aktuell 11% unter dem langfristigen Wachstumstrend von 100 Punkten. Angeführt von China, haben sich die Frühindikatoren der globalen Industrieproduktion erheblich von den Tiefstständen absetzen können.
 
Industrie profitiert von Lieferkettenentspannung in Asien

Weltweit kehrte der Industriesektor im Februar 2023 zum Wachstum zurück. Die Auftragslage hat sich seit den Tiefstwerten Ende 2022 deutlich erholt. Für den Anstieg des JPMorgan Global Manufacturing PMI war vor allem Asien verantwortlich, da sich die Lieferkettenengpässe im Zuge von Chinas Abkehr der COVID-19-Beschränkungen entspannt haben. Die Inflation für Vorprodukte sank auf einen 28-Monats-Tiefstand. Allerdings bleiben die vorlaufenden Indikatoren für Nordamerika, Europa und Südamerika im Vergleich zu Asien schwach. Der exportgewichtete Einkaufsmanagerindex, der nur ausländische PMIs berücksichtigt, hat sich ebenfalls vom Tief im Dezember erholt und notiert bei 49 Punkten (+1,5).

Verbesserte Einkaufssituation

Der Procure.ch Purchasing Managers' Index (PMI) fiel im Februar zum zweiten Mal in Folge unter die Wachstumsschwelle, wenn auch nur knapp. Der PMI für die Schweizer Industrie notiert aktuell bei 48,9 Punkten (Vormonat: 49,3 Punkte). Der Rückgang des Auftragsbestandes hat sich verlangsamt. Die entsprechende Komponente stieg um 3,1 auf 46,4 Punkte. Die Einkaufssituation hat sich entspannt, und zwar sowohl bei Lieferfristen als auch bei Preissteigerungen. Der Personalaufbau hat sich jedoch verlangsamt: Der Saldo der Beschäftigungskomponente sank zwar um 5,1 auf 53,9 Punkte, liegt somit aber weiterhin über der Wachstumsschwelle.

Solider Arbeitsmarkt

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt im Kanton Aargau stabil. Saisonbereinigt waren Anfang März so viele Stellen ausgeschrieben wie ein Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Zuwachs der offenen Stellen 13,4%. Schweizweit hat sich die Zahl der offenen Stellen innert Monatsfrist um knapp 3% verringert.

Medienecho positiver

In den Aargauer Konjunkturbarometer fliessen tagesaktuelle Daten zu Medieninhalten. Dabei wird analysiert, wie oft konjunktursensitive Themen wie Rezession oder Arbeitslosigkeit in Print- und Online-Medien erwähnt werden. Sowohl für die Schweiz wie auch für den Aargau hat sich dieser Wert innert Monatsfrist erheblich verbessert. Konkret bedeutet dies, dass die Rezessionssorgen seit Oktober 2022 – dem höchsten Wert seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 – deutlich kleiner geworden sind. Dennoch liegt dieser Wert, basierend auf den von Aargauerinnen und Aargauern konsumierten Medien, immer noch 64% über dem Vorjahreswert (in der gesamten Schweiz: +172%).

Vertrauen der Konsumenten und Investoren steigt

Die positiveren Medieninhalte gehen einher mit der Entspannung an den Finanz- und Rohstoffmärkten sowie der Hoffnung auf ein Abflachen der Inflationsspirale. Das sind mögliche Gründe, weshalb sowohl das Konsumenten- wie auch das Investoren-Vertrauen innert Monatsfrist gestiegen ist. Die weiterhin solide Arbeitsmarktlage hellt die Stimmung ebenfalls auf. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass das Monitoring der Gewinnwarnungen der Unternehmen weltweit einen neuen Jahreshöchststand anzeigt.

Swiss Index steigt ebenfalls

Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Aargau Services Standortförderung herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – legt um 2,2% zu und beträgt neu 88,2 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert aktuell rund 12 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln. Die aktuellen Werte für den Swiss Index und die Analysen der Aargauischen Kantonalbank lassen aktuell auf einen Anstieg des schweizerischen Bruttoinlandsprodukts von knapp 1% gegenüber 2022 schliessen.

 

Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Aargau Services Standortförderung:

Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Aargau Services Standortförderung einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.

 

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