H. Rüetschi AG
Die Glocken- und Kunstgiesserei H. Rüetschi AG gehört zu den ältesten Unternehmen der Schweiz. Sie ist der Inbegriff für Glockenkunst und in Aarau eine Institution. Doch allein von der Herstellung von Kirchenglocken kann die H. Rüetschi AG schon lange nicht mehr leben. Heute steht die «Rüetschi» für Kirchturmtechnik, für Kunstguss, für öffentliche Bauten und für Architektur und Design. Das Areal, auf dem die H. Rüetschi AG am Rain in Aarau ihre Heimat hat, ist seit über 400 Jahren die Heimat des Unternehmens. So, wie sich das Handwerk der «Rüetschi» im Lauf der Zeit gewandelt hat, ist auch das Areal einer stetigen Entwicklung unterworfen. Um dem Rechnung zu tragen, entwerfen Jari Putignano, Geschäftsleiter, und Fabrizio Raffa, Verantwortlicher Arealentwicklung, im Rahmen des AKB Förderprogramms eine Strategie für eine nachhaltige Arealentwicklung.
Bewertungskatalog für Vermietung
«Im AKB Förderprogramm nehmen wir uns Zeit für ein Projekt, das sonst gerne im Alltag untergeht», sagt Jari Putignano. Und: Es geht der H. Rüetschi darum, sich auf den Weg zu begeben. Auf den Weg zu einem nachhaltig genutzten Firmenareal in Aarau. «Nachhaltig» bedeutet für die H. Rüetschi AG zum einen, auf ihrem Areal zukünftig Mieterinnen und Mieter anzusiedeln, die ein verwandtes Handwerk betreiben – beispielsweise Handwerkerinnen und Handwerker in der Denkmalpflege oder Restaurierung. Langfristig soll ein Zentrum für Handwerk und Restaurierung entstehen. Zum anderen soll die Bausubstanz durch Renovationen, Um- und Neubauten so weiterentwickelt werden, dass sie flexibel genutzt und den wechselnden Bedürfnissen hinsichtlich Lagerfläche und Ateliers angepasst werden kann. Dass diese Ziele nicht während der sechsmonatigen Laufzeit des AKB Förderprogramms erreicht werden, ist klar. Jari Putignano und Fabrizio Raffa geht es in dieser Zeit denn auch hauptsächlich darum, mit der Unterstützung von erfahreneren Expertinnen und Experten ihre Zielsetzung und den Weg dahin zu verfeinern und fassbarer zu machen. Dazu gehört zum Beispiel die Erarbeitung eines Bewertungskatalogs, mit dem die Nachhaltigkeit bei der Vermietung eingestuft wird.
Ein «Sonderfall»
Das Areal der H. Rüetschi AG befindet sich in der Kernzone von Aarau, das Hauptgebäude am Rain gehört zu den besonders schutzwürdigen Bauten der Stadt. Bei der Diskussion um die Weiterentwicklung des Areals müssen deshalb verschiedene Anspruchsgruppen miteinbezogen werden – unter ihnen die Denkmalpflege, der Kanton und die Stadt. Mit der Denkmalpflege und der Stadt Aarau hat die H. Rüetschi bereits Gespräche geführt. «Es ist ein laufender Prozess», sagt Fabrizio Raffa. «Wir können nicht einfach ein Baugesuch einreichen und abwarten, was passiert.» Das ist auch nicht im Sinne der H. Rüetschi AG, deren CEO sich der speziellen Bedeutung des Unternehmens für Aarau und den Aargau bewusst ist. Als «Sonderfall» bezeichnet Jari Putignano die «Rüetschi». Auch deshalb ist die Unterstützung der Expertinnen und Experten aus dem AKB Förderprogramm für die Geschäftsleitung wertvoll. «Ihre Expertise hat uns dabei geholfen herauszufinden, welche Anspruchsgruppen wir wie und wann abholen müssen, damit wir die Weiterentwicklung unseres Areals vorantreiben können», sagt Jari Putignano.
Bis Ende Jahr soll die Strategie inklusive des Bewertungskatalogs für die Vermietung stehen. Ab 2024 erfolgt die Umsetzung – für ein weiteres erfolgreiches Kapitel in der «Rüetschi»-Firmengeschichte.
Mehr über die H. Rüetschi AG: www.guk.ch