Halbjahresergebnis 2021
Die Aargauische Kantonalbank (AKB) ist erfolgreich ins Jahr 2021 gestartet und erwirtschaftet für das erste Halbjahr einen Geschäftserfolg von CHF 102,1 Millionen. Der Halbjahresgewinn steigt deutlich auf CHF 86,4 Millionen.
Erfreulich starkes Wachstum in allen Geschäftssparten
Das Businessvolumen legt stark zu und erhöht sich um CHF 4,3 Milliarden auf CHF 61,1 Milliarden (+ 7,5%). Das Businessvolumen umfasst sämtliche Ausleihungen, Passivgelder und Depotwerte von Kundinnen und Kunden. Die Kundenausleihungen wachsen auf CHF 24,2 Milliarden (+ 2,6%). Sehr erfreulich entwickelt sich insbesondere das KMU-Geschäft: Mit einer Zunahme der Forderungen gegenüber Kundinnen und Kunden um CHF 277 Mio. (+ 20,0%) festigt hier die AKB bei unveränderter Kreditpolitik ihre Marktposition. Neue Rekordwerte verzeichnet die AKB sodann bei den Depotwerten mit CHF 16 Milliarden (+ 12,6%) und den Passivgeldern mit CHF 20,9 Milliarden (+ 9,9%). Insgesamt steigen die Kundenvermögen (exkl. Corporate Assets) auf den neuen Höchststand von CHF 33,8 Milliarden (+ 12,2%). Die AKB ist somit im 1. Semester 2021 in allen Segmenten stärker gewachsen als im ganzen Jahr 2020. Direktionspräsident Dieter Widmer zeigt sich sehr erfreut: «Die AKB ist gut positioniert, und das Vertrauen in die Bank und unsere Mitarbeitenden ist äusserst hoch. Das starke Wachstum basiert auf einer aktiven Marktbearbeitung und einer hohen Produkte- und Serviceleistung, wofür ich allen Beteiligten meinen grossen Dank ausspreche.»
Positive Ertragsentwicklung im Kerngeschäft
Der Geschäftsertrag fällt mit CHF 209,2 Millionen um CHF 2,5 Millionen oder - 1,2 Prozent leicht tiefer aus als das Rekordergebnis vom Vorjahr. Die Abnahme ist mit CHF 7,4 Millionen tieferen Netto-Auflösungen von Wertberichtigungen aus dem Zinsengeschäft zu begründen. Ansonsten haben sich alle Ertragspositionen gegenüber dem Vorjahr verbessert und zeigen eine Zunahme.
Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft kann trotz des herausfordernden Marktumfeldes auf CHF 153,2 Millionen (+ 0,6%) gehalten werden. Aufgrund vorerwähnt tieferer Netto-Auflösungen von Wertberichtigungen reduziert sich der Netto-Zinserfolg aber trotzdem auf CHF 154,1 Millionen (- 4,1 %).
Weiterhin sehr erfreulich entwickelt sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, welches auf CHF 41,0 Millionen (+ 6,9%) ansteigt. Das Wachstum stammt insbesondere aus dem Kommissionsertrag des Wertschriften- und Anlagegeschäfts (+ 12%), in dem die Kundinnen und Kunden die Investitionstätigkeit weiter steigern und vor allem die Vermögensverwaltungsprodukte stark nachfragen.
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft kann sich wieder etwas erholen und legt um CHF 0,7 Millionen (+ 6,5%) zu. Im Vorjahr waren insbesondere die Kundenaktivitäten im Devisen- und Sortenhandel durch die Auswirkungen der Pandemie auf den Aussenhandel sowie den Tourismus spürbar zurückgegangen.
Leicht gestiegener Geschäftsaufwand
Der Geschäftsaufwand erhöht sich auf CHF 102,5 Millionen (+ 2,1%). Einerseits steigt der Personalaufwand infolge des höheren Personalbestandes um CHF 1,2 Millionen (+ 1,9%), andererseits nimmt der Sachaufwand - insbesondere wegen höherer Marketingausgaben - um CHF 0,9 Millionen (+ 2,4%) zu.
Als Folge des leicht tieferen Geschäftsertrages und höheren Geschäftsaufwandes erhöht sich die Cost-Income-Ratio von 47,4 Prozent auf nach wie vor sehr gute 49,0 Prozent.
Geschäftserfolg nahe am Rekordergebnis
Der Geschäftserfolg liegt mit CHF 102,1 Millionen lediglich CHF 3,1 Millionen
(- 2,9%) unter dem Rekordwert des Vorjahres und übertrifft unsere Erwartungen. «Trotz wirtschaftlich schwierigem 1. Semester hat die Bank operativ sehr gut gearbeitet», so Dieter Widmer und erläutert: «Grössere Kreditausfälle sind bisher ausgeblieben. Für das zweite Semester bleiben wir diesbezüglich aber weiterhin vorsichtig und erwarten einen Anstieg von Wertberichtigungen im Kreditgeschäft.»
Halbjahresgewinn erreicht neue Höchstmarke
Der Halbjahresgewinn steigt deutlich um CHF 17,8 Millionen auf CHF 86,4 Millionen (+ 26,0%). Dies stellt einen neuen Höchstwert in der Geschichte der AKB dar. Im Vorjahr wurde im Hinblick auf die Auswirkungen der Pandemie vorausschauend die Risikovorsorge in den Reserven für allgemeine Bankrisiken zusätzlich gestärkt und somit gleichzeitig der Halbjahresgewinn geschmälert. Die Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken von CHF 10,9 Millionen fällt vor allem deshalb um CHF 21,6 Millionen oder 66,5 Prozent tiefer aus als im Vorjahr.
Solide Eigenkapitalbasis
Das Eigenkapital der AKB beträgt per Stichtag 30. Juni 2021 CHF 2,6 Milliarden. Die risikogewichtete Gesamtkapitalquote liegt bei 17,9 Prozent; unter Ausklammerung der freiwilligen Gewinnreserven bei 17,1 Prozent. Die Leverage Ratio beträgt 7,1 Prozent und ist damit 1,4 Prozentpunkte tiefer als Ende 2020. Im Zuge der Corona-Pandemie gewährte die FINMA (vorübergehend) Erleichterungen bei der Berechnung der Leverage Ratio, welche inzwischen aber nicht mehr anwendbar sind. Ohne diesen Sondereffekt wäre die Leverage Ratio deutlich weniger gesunken. Beide Quoten übertreffen die regulatorischen Anforderungen deutlich und unterstreichen die komfortable Eigenmittelausstattung der AKB.
Erfolgreiche Solidaritätsaktion
Die AKB hat im Januar 2021 entschieden, ihren Gewerbemieterinnen und -mietern bereits zum zweiten Mal, freiwillig und während dreier Monate, den Mietzins um 50 Prozent zu reduzieren. Im Rahmen der Solidaritätsaktion stand es jeder Mieterin und jedem Mieter frei, das Angebot anzunehmen oder teilweise resp. vollständig zugunsten einer anderen Mietpartei, die aufgrund von Corona unter starken Umsatzeinbussen leidet, abzutreten. Dank dem Solidaritätsprinzip konnte die AKB rund CHF 90'000 umverteilen und verzichtete erneut auf Mietzinseinnahmen in der Höhe von CHF 220'000.
Die AKB setzt auf persönliche Beratung in ihren 32 Geschäftsstellen
Im ersten Semester 2021 wurde das Hauptgebäude in Aarau umfassend saniert und die Kunden- als auch die Beratungszone nach dem 2-Zonen-Konzept umgebaut. Mit der Modernisierung des Hauptgebäudes leistet die AKB ihren Beitrag zur Optimierung der betriebsökologischen Ziele und übernimmt Verantwortung für die eigenen Liegenschaften, damit diese den nachhaltigen gebäudetechnischen Anforderungen entsprechen.
Die Niederlassung Wettingen ist auf die andere Strassenseite umgezogen. In der Zentrumsüberbauung befindet sich die Kunden- und Beratungszone zusammen mit der Bankzone neu auf einer Geschossfläche, was zu Prozessoptimierungen und einem verbesserten Kundenerlebnis führt. Die Niederlassung Brittnau wird im 4. Quartal 2021 nach dem 2-Zonen-Konzept umgebaut sein.
Alle Informationen zum 2-Zonen-Konzept der interaktiven Geschäftsstelle sind auf der Website der AKB unter www.akb.ch/interaktive-geschaeftsstellen abrufbar.
Ausblick
Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten für die Schweiz auf einen erfreulichen Herbst hin. Getragen von Lockerungen im Alltagsleben und einer deutlichen Verbesserung der Impfkampagne zeigt sich mittlerweile eine spürbare Beschleunigung des konjunkturellen Aufschwungs in grossen Teilen der Industrie, im anhaltend soliden Pharmasektor und bei vielen exportorientierten Unternehmungen. Der Kanton Aargau mit seinem überdurchschnittlich grossen Anteil an Pharma- und Industrieunternehmen profitiert vom aktuellen Aufschwung mehr als die übrige Schweiz. Die AKB rechnet bis Ende Jahr mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts im Aargau von rund 4,5% gegenüber dem Jahr 2020. Die Schweiz dürfte gesamthaft um rund 4% zulegen.
Auch die Situation am einheimischen Immobilienmarkt entwickelt sich immer noch erfreulich. Zwar verringerten sich die Bauinvestitionen auf dem Höhepunkt der Pandemie ebenfalls, seit Ende des letzten Jahres wird aber wieder gleich viel investiert wie vor der Pandemie. Der verstärkte Trend zum mobilen Arbeiten und die damit verbundenen veränderten Anforderungen an die heimische Umgebung liessen die Nachfrage nach Wohneigentum weiter ansteigen. So erhöhten sich die Preise für Einfamilienhäuser im Durchschnitt im Kanton Aargau seit dem 1. Quartal 2020 um 3,3%, die Preise für Eigentumswohnungen legten sogar um rund 4,1% zu. Trotz einer unverändert hohen Leerstandsquote von rund 2,7 %, welche zum Grossteil im Mietwohnungsbereich liegt, zeigen sich die Mietpreise nach wie vor relativ stabil.