16. Januar 2025 | Marktberichte

Aargauer Konjunkturbarometer

Bau und Logistik dynamischer
Frühindikatoren aus Bau, Verkehr und Logistik tendieren deutlich aufwärts. Sowohl im Kanton Aargau wie in der gesamten Schweiz hat sich der Gütertransport gegen Ende Jahr deutlich erholt. Der Aargauer Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau stieg im Dezember um 2,6% auf 95,8 Punkte. Der Swiss Index klettert sogar um 3,8% auf 97,6 Punkte.
Konjunkturbarometer 2024 im Aufwärtstrend

Der Aargauer Konjunkturbarometer beendet das Jahr 2024 mit einem Aufwärtstrend und notiert nun bei 95,8 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 2,4 Punkte respektive 2,6%. Auch gegenüber dem Dezember des Vorjahres zeigt sich ein Plus von 2,6%. Damit konnte das vorherige Tief überwunden werden. Dennoch verharrt das Barometer weiter unter der 100-Punkte-Marke, was auf ein Wachstum unterhalb seines langjährigen Durchschnitts hindeutet. Verschiedene Teilkomponenten des Barometers weisen zudem eine recht uneinheitliche Entwicklung auf: Während beispielsweise die Konsumentenstimmung und einzelne Dienstleistungszweige kräftige Impulse liefern, bleibt die Industrie in mehreren Segmenten zurückhaltend.

Transport und Verkehr im Plus

Einen besonders dynamischen Verlauf zeigt der Bereich Verkehr und Logistik. Der Güterverkehr legte im Kanton Aargau im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 3,9% zu (November: +1,6%). In der gesamten Schweiz lag das Plus bei 3,5% (November: +0,6%). Neben konjunkturellen Faktoren dürften vor allem die für den Bau günstigen Witterungsbedingungen ein wesentlicher Faktor dieser Entwicklung sein. 
Im Gesamtjahr 2024 legte der Schwerverkehr auf den Schweizer Nationalstrassen um 1,1% zu (Aargau: +1,2%), wie die Auswertungen der AKB an ausgewählten Messstellen zeigt. Gemessen in Tonnenkilometer und der Kapazitätsauslastung dürften die Veränderungen doppelt so hoch sein. Im Jahr 2023 waren die Frequenzen im Aargau um 1,4% bzw. schweizweit 2,4% rückläufig. Der Anteil des Strassengüterverkehrs an der gesamten Transportleistung in der Schweiz beträgt beinahe zwei Drittel.
Dynamisch entwickelte sich im Jahr 2024 insbesondere die Luftfahrt. Die im Schweizer Luftraum gemessenen Bewegungen der Flugzeuge liegen 10,3% über dem Vorjahr. Noch positiver hat sich die Luftfracht entwickelt. Weltweit notieren die Tonnenkilometer rund 13% über dem Vorjahr. Hier spielt eine Rolle, dass einige wertvolle Güter aus der Halbleiter-Industrie oder dem Pharmasektor mit der Luftfracht transportiert werden. Der weitaus grösste Teil der Fracht fliegt in den Passagierflugzeugen mit. 

Konjunkturoptimismus im Nutzfahrzeugmarkt

Positiv zu werten ist ferner, dass im Dezember die Verkäufe von schweren Nutzfahrzeugen wieder signifikant zugenommen haben. Auch dies macht deutlich, dass auf dem Bau- und Immobilienmarkt erheblicher Konjunkturoptimismus herrscht. Im Jahr 2024 wurden 4’876 schwere Nutzfahrzeuge immatrikuliert, 507 mehr als im Vorjahr (+11,6%). Bei den Personenwagen waren die Verkäufe im Gesamtjahr hingegen um 5% rückläufig.

Schweizer PMI: Gemischte Entwicklung

Der Schweizer procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) zeigt im Dezember eine unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Sektoren. Während der Industrie-PMI mit 48,4 Punkten erneut unter der Wachstumsschwelle liegt und eine rückläufige Produktion und Beschäftigung signalisiert, klettert der Dienstleistungs-PMI auf 53,2 Punkte, was eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit anzeigt. Allerdings gibt es auch im Dienstleistungssektor einen Rückgang der Beschäftigung. 

Positive Performance an den Finanzmärkten

Die globalen Finanzmärkte haben im Dezember 2024 eine positive Performance gezeigt, vor allem angetrieben durch die US-Aktienmärkte und Zinssenkungen der Zentralbanken. Der MSCI World Index stieg innert Jahresfrist um 17% (in USD). Gold verzeichnete ebenfalls einen starken Wertzuwachs. Dieser Wertzuwachs sowie die starke Performance an den Aktienmärkten trugen zum Rekordgewinn der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in der Höhe von 80 Milliarden Franken bei.

Swiss Index notiert auf 97,6 Punkten

Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – stieg um 3,8% und beträgt neu 97,6 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert aktuell 2,4 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln.

 

Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau:

Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.

 

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