12. September 2024 | Marktberichte

Aargauer Konjunkturbarometer

Aargauer Konjunkturbarometer steigt über 4 Prozent
Der Aargauer Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau macht nach einem Rückgang im Vormonat wieder Boden gut und steigt um 4,1%. Der Swiss Index stieg um 1,8%. Die Sparten Logistik und Autoverkäufe gehörten innert Monatsfrist zu den Gewinnern.
Konjunkturelle Erholung im Kanton Aargau

Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt für den Berichtsmonat August 2024 eine Erholung an. Mit einem aktuellen Indexwert von 98 Punkten bleibt der Barometer allerdings unter dem neutralen Wert von 100 Punkten, was auf ein unterdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zum historischen Durchschnitt hinweist. Im Vergleich zum Vorjahr ist dennoch ein Wachstum von 8,6% zu verzeichnen, während der Barometer im Monatsvergleich um 4,1% gestiegen ist. Diese moderate Erholung folgt auf einen leichten Rückgang im Vormonat. Insgesamt verzeichneten fünf der acht analysierten Komponenten positive Entwicklungen.

Durchzogene Vertrauensdaten

Das Geschäftsklima, gemessen am Job-Angebot, zeigt eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vormonat. Das Stellenangebot für Unternehmen und öffentlichen Institutionen im Kanton Aargau liegt 23% unter dem Vorjahr. Schweizweit beträgt das Minus 28%. Diese Zahlen spiegeln die Herausforderungen im Arbeitsmarkt wider.
Das Konsumenten- und Investorenvertrauen ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Diese Zurückhaltung bei Konsumenten und Investoren könnte auf Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung hindeuten, möglicherweise ausgelöst durch geopolitische Spannungen oder Inflationssorgen.

Automarkt im Jahresvergleich negativ

Der Automobilmarkt zeigt gemischte Signale. Während die Autoverkäufe im Monatsvergleich um 7% gestiegen sind, bleibt die Jahresentwicklung negativ. Im Jahresverlauf wurden 3,6% weniger Autos verkauft als im Vorjahr. 

Positiver Logistik-Sektor

Der Transport- und Verkehrssektor zeigt weiterhin positive Entwicklungen, sowohl gegenüber dem Vormonat wie Vorjahresmonat. Die transportierten Güter der Frachtflugzeuge erreichen neue Höchstwerte. Der Güterverkehr auf den Strassen zeigt gegenüber Vormonat ebenfalls steigenden Trend. Dies gilt auch für die gesamte Schweiz. 

Industrie unter Druck

Im August 2024 zeigten die globalen PMI-Daten von JPMorgan und S&P Global eine zunehmende Diskrepanz zwischen dem Dienstleistungs- und dem Industriesektor. Während der Dienstleistungssektor eine deutliche Expansion verzeichnete, schwächte sich die Industrie weiter ab. Der Global Composite PMI stieg leicht auf 52,8, was auf ein moderates globales Wirtschaftswachstum hinweist, das hauptsächlich vom Dienstleistungssektor getragen wurde. Der Fertigungssektor hingegen kämpfte weiterhin mit rückläufigen Produktionszahlen, abnehmenden Aufträgen und einem Rückgang der Beschäftigung. Die neuen Export-Aufträge sanken innert Monatsfrist von 49,3 auf 48,4 Punkte. Besonders in den Kategorien Zwischen- und Investitionsgüter gab es Rückgänge, die durch leichte Zuwächse bei den Konsumgütern nur teilweise ausgeglichen werden konnten. Länder wie Deutschland und Kanada zeigten besonders deutliche Rückgänge in der industriellen Aktivität. 

Der exportgewichtete Einkaufsmanagerindex der wichtigsten Exportdestinationen der Schweiz sank minim auf 48,4 Punkte, nachdem der von der AKB errechnete Index im Mai beinahe die neutrale Marke von 50 Punkte erreicht hatte. Der Schweizer PMI von procure.ch und UBS stieg im August um 4,5 Punkte auf 49,0 Punkte und notiert auf dem höchsten Stand seit Januar 2023. Trotz dieser Verbesserung sei es noch zu früh, von einer nachhaltigen Erholung des Industriesektors zu sprechen, heisst es in der Medienmitteilung. Basierend auf den Entwicklungen der internationalen Märkte scheint ein erneuter Rückschlag des Schweizer PMI wahrscheinlich.

Swiss Index notiert auf 97,4 Punkten

Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – stieg um 1,8% und beträgt neu 97,4 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert aktuell 2,6 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln.

 

Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau:

Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.

 

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