13. Juni 2024 | Marktberichte

Aargauer Konjunkturbarometer

Aargauer Konjunkturbarometer springt nach oben
Aargauer Konjunkturbarometer
Der Aargauer Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau macht einen Sprung nach oben, nachdem der Index während mehreren Monaten an Ort und Stelle trat. Der Index stieg gegenüber dem Vormonat um 2,2% auf 95,7 Punkte. Die Mehrheit der Komponenten entwickelt sich positiv, insbesondere Industrie, Aussenhandel und Autoverkäufe.
Industrie auf Erholungskurs

Die Industriekomponente des Aargauer Konjunkturbarometers tendierte im Berichtsmonat deutlich über dem Vormonat. Sie liegt nun auch im Vorjahresvergleich im Plus. Dies deutet auf eine Erholung der Industrieproduktion hin, nachdem sie in den Vormonaten durch gedämpfte Investitionen belastet war. Der von der AKB errechnete exportgewichtete Einkaufsmanagerindex der internationalen Industrie liegt bei 49,7 Punkten. Dies ist der höchste Wert seit August 2022. 

Der JPMorgan Global Composite Output Index stieg auf 53,7 Punkte. Die Produktions- und Auftragszuwächse waren in allen sechs erfassten Sektoren zu beobachten. Besonders der Dienstleistungssektor verzeichnete ein beschleunigtes Wachstum. Auch im Produktionssektor verstärkte sich der Aufwärtstrend mit dem stärksten Zuwachs seit zweieinhalb Jahren. Fast alle Länder meldeten ein Wachstum der Wirtschaftsaktivität, angeführt von Indien. Die Wachstumsraten verbesserten sich in den USA, der Eurozone, China und Japan. Nur Frankreich rutschte nach dem Wachstum im April zurück in die Kontraktion. Die Zunahme der Neuaufträge führte einer verbesserten Zuversicht und zu Neueinstellungen. Unternehmen in den Industrieländern zeigten sich dabei optimistischer als die in den Schwellenländern. 

Der procure.ch Purchasing Managers’ Index (PMI) für die Schweizer Industrie ist im Mai von 41,4 auf 46,4 Punkte angestiegen. Trotzdem verbleibt der PMI unter der Wachstumsschwelle von 50. Der Dienstleistungs-PMI ist hingegen von 55,6 im Vormonat auf 48,8 Punkte zurückgefallen.

Positive Tendenz im Aussenhandel

Der Schweizer Aussenhandel zeigte eine positive Entwicklung. Das Total der Importe und Exporte lag im April 8,9% über dem Vorjahr. Dies ist ein ermutigendes Zeichen, nachdem die Aussenhandelsdaten in den letzten zwölf Monaten rückläufig waren. Eine Belebung des internationalen Handels ist ein wichtiger Wachstumsmotor für die exportorientierte Aargauer Wirtschaft.

Die Autoverkäufe verzeichneten einen Anstieg von 7,9% gegenüber dem Vormonat. Dennoch liegen sie im Vorjahresvergleich noch leicht im Minus. Die Erholung der Autoverkäufe ist ein positives Signal für den Konsum, der in der Vergangenheit durch die hohe Inflation belastet wurde.

Transportsektor weiterhin über dem Vorjahr

Der Transportsektor, der im Aargauer Konjunkturbarometer den Schwerverkehr auf den Nationalstrassen sowie Daten zu Luftfracht und Flugbewegungen berücksichtigt, verzeichnete einen Rückgang gegenüber dem starken Vormonatswert. Im Vorjahresvergleich liegt er aber weiterhin im Plus.

Durchzogene Geschäftsklimadaten

Das Geschäftsklima, gemessen an der Zahl der Stellenangebote, sinkt gegenüber dem Vormonat leicht. Im Vorjahresvergleich liegt das Geschäftsklima deutlich im Minus. Stellenausschreibungen für Organisationen im Kanton Aargau liegen 31% unter dem Vorjahr, gesamtschweizerisch beträgt der Rückgang 27%. Das Vertrauen von Konsumenten und Investoren verbesserte sich leicht, liegt jedoch unter dem Vorjahresniveau und unter dem langfristigen Durchschnitt. 

Swiss Index notiert auf 98,3 Punkten

Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – stieg um 2,4% und beträgt neu 98,3 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert aktuell nur noch 1,7 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln.

Die aktuellen Daten deuten auf eine Zunahme des Schweizerischen Bruttoinlandprodukts im laufenden Jahr von 1,3% hin. Dank den nach wie vor über den Erwartungen liegenden Wachstumsdaten bei den wichtigsten Handelspartnern der Schweiz ist jedoch eine weitere Zunahme der Wachstumsdynamik in der Schweiz bis zum Jahresende immer wahrscheinlicher. 

 

Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau:

Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.

 

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