Aargauer Konjunkturbarometer
Unterschiedliche Entwicklungen der Komponenten des Konjunkturbarometers
Der Aargauer Konjunkturbarometer, ein Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung im Kanton Aargau, notiert auf dem Niveau des Vormonats. Er liegt gleichzeitig immer noch 3,3% unter dem Vorjahreswert. Der Barometer setzt sich aus acht Komponenten zusammen, die verschiedene Aspekte der Wirtschaft abbilden. Die Komponente Geschäftsklima (Jobangebot) ist im März stabil geblieben und notiert nach wie vor über dem langjährigen Mittelwert. Das Konsumenten- & Investoren-Vertrauen hat sich leicht verbessert, ist jedoch nach wie vor unterdurchschnittlich. Die Medienresonanz ist ebenfalls leicht gestiegen. Seit Oktober 2022 liegt diese Komponente über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Die Medienresonanz misst, wie oft negative Meldungen über den Konjunkturverlauf publiziert werden. Je weniger negative Meldungen, desto positiver wirkt sich dies auf den Barometer aus. Die Finanzmarkt-Komponente hat sich kaum verändert und notiert weiterhin deutlich über dem langjährigen Mittelwert. Dies gilt ebenso für die Komponente Transport & Verkehr. Das Gegenteil ist bei Autoverkäufen der Fall.
Positiver globaler Trend
Die Komponenten Aussenhandel und Industrie sind innert Monatsfrist leicht gestiegen, notieren jedoch nach wie vor erheblich unter dem langjährigen Durchschnitt. Der von der Aargauischen Kantonalbank errechnete handelsgewichtete Einkaufsmanagerindex der Industrie unserer Exportdestinationen konnte erneut zulegen und steht nun bei 49 Punkten. Der Saldo der Auftragseingänge hat sich global ebenfalls positiv entwickelt. Der Wert steht nun bei 50,9 Punkten (Vormonat: 50,4). Sorgenfalten bereitet allerdings die Entwicklung wichtiger Exportmärkte in Europa. So zeigen die vorlaufenden Indikatoren für Deutschland abwärts. Generell verläuft derzeit die Entwicklung in den Emerging Markets weitaus erfreulicher als in den traditionellen Exportländern wie Europa.
Der procure.ch Purchasing Managers' Index (PMI) für die Schweiz hat innert Monatsfrist von 44,0 auf 45,2 Punkte zugelegt. Dies stellt den höchsten Stand seit April 2023 dar. Jedoch bleibt der PMI deutlich unter der kritischen Wachstumsschwelle von 50 Punkten, was weiterhin auf eine Schrumpfung des Industriesektors in der Schweiz hindeutet.
Dienstleistungssektor unter Druck
Der bisher sehr solide Dienstleistungs-PMI der Schweiz erlitt einen Rückschlag, wie die UBS Switzerland AG meldet. Der Dienstleistungs-PMI fiel im März auf 47,6 Punkte, was einen Verlust von 5,4 Punkten im Vergleich zu Februar bedeutet. Dies ist das erste Mal seit dem Sommer 2023, dass der Index nicht mehr auf ein Wachstum im Dienstleistungssektor hinweist. Der Rückgang im Dienstleistungs-PMI wird in allen Subkomponenten widergespiegelt, was auf eine breit gefächerte Schwächung in diesem Sektor hindeutet. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Schwäche in der Industrie nun auf den Dienstleistungssektor übergreift. Möglicherweise handelt es sich allerdings um einen einmaligen Ausreisser. Der weiterhin solide Arbeitsmarkt in der Schweiz spricht gegen eine signifikante, länger dauernde Verschlechterung der Stimmung im Dienstleistungssektor. Der Sub-Index der Beschäftigung im März, der über der Wachstumsschwelle blieb, unterstützt diese Annahme.
Swiss Index notiert auf 96,6 Punkten
Der ebenfalls von der Aargauischen Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau herausgegebene und analog erhobene gesamtschweizerische Benchmark – der Swiss Index – stieg um 0,3% und beträgt neu 96,6 Punkte. Der Swiss Index, bei dem die Finanzmarkt-Komponente höher und die Industrie-Komponente sowie der Aussenhandel tiefer gewichtet ist, notiert aktuell 3,4 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt von 100 Punkten. Gemäss der Methodologie kehren beide Indizes früher oder später auf den Wert von 100 Punkten zurück. Die Entwicklung der beiden Indizes sollte sich mit einer Verzögerung von rund drei bis sechs Monaten in den offiziellen Wirtschaftsdaten widerspiegeln.
Konjunkturbarometer powered by Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau:
Der Aargauer Konjunkturbarometer zeigt die aktuelle Dynamik der Aargauer Wirtschaft auf. Der Barometer berücksichtigt zentrale Säulen der Wirtschaft. Zu den Komponenten gehören die Stimmung der Konsumenten und Investoren, das Geschäftsklima sowie im Speziellen die Indizes der Industrie und der Finanzwirtschaft. Der Barometer wertet nur Daten aus, die zeitnah verfügbar sind. Im Indikator-Design spielen frühzyklische Komponenten eine besonders wichtige Rolle. Auf diese Weise wird die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsleistung - gemessen am Bruttoinlandprodukt - mehrere Monate im Voraus antizipiert. Innovative Techniken wie Internet-Analysen und neue Datenquellen werden ins System eingebunden. Neben dem Aargauer Konjunkturbarometer haben die Aargauische Kantonalbank und Standortförderung Kanton Aargau einen weiteren, nationalen Indikator kreiert: Der entsprechende Swiss Index verfügt über die gleiche Methodologie wie der regionale Index. Hingegen unterscheiden sich die beiden Indikatoren teilweise bezüglich der Gewichtung und Daten. Der historische Durchschnitt beider Indikatoren beträgt immer 100. Das heisst auch: Der Barometer verläuft in einer gewissen Bandbreite langfristig seitwärts. Werte über 100 signalisieren ein im historischen Vergleich überdurchschnittliches Wachstum; Werte unter 100 ein unterdurchschnittliches Wachstum.
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