Warenhilfe Schweiz
Nachhaltigkeit ist quasi das Geschäftsmodell von Stefan Brüngger. Denn bei seinem Start-up warenhilfe.ch dreht sich alles genau darum. Die Idee ist folgende: Privatpersonen und Firmen können Gegenstände, die sie nicht mehr benötigen, die aber noch gut erhalten sind, spenden, anstatt sie wegzuwerfen. Die Warenhilfe Schweiz verkauft diese Objekte dann online weiter und spendet die Hälfte des Bruttogewinns an ein Hilfswerk, das die Spenderin oder der Spender zuvor selbst auswählen konnte. «Davon profitieren alle. Die Spenderinnen und Spender werden ihre Gegenstände los, gleichzeitig werden Hilfswerke finanziell unterstützt und die Umwelt wird geschont, weil weniger Abfall verbrannt werden muss», sagt Stefan Brüngger, Gründer und Geschäftsführer von Warenhilfe Schweiz.
Vor einigen Jahren hat Brüngger bereits einmal ein ganz ähnliches Business betrieben. Damals allerdings nur für DVDs. Er hat gebrauchte DVDs zurückgenommen, online wieder verkauft und einen Teil des Erlöses gespendet. «Das ist bei unserer Kundschaft sehr gut angekommen, aber da DVDs in der heutigen Welt absolut keine Rolle mehr spielen, gibt es dieses Geschäft nicht mehr», so Brüngger. Der Lagerraum von damals und das Know-how für den Online-Wiederverkauf sind aber noch immer vorhanden. Und so entstand die Idee, das Konzept für warenhilfe.ch wiederzubeleben und auf mehr Artikel auszuweiten als nur DVDs. «Es werden in unserer Gesellschaft viel zu viele Gegenstände weggeworfen, die noch in sehr gutem Zustand sind. Gegen diese Verschwendung will ich etwas unternehmen», sagt Brüngger.
Know-how und Netzwerk erweitern
Noch steht Stefan Brüngger mit seinem Projekt ganz am Anfang. Kaum jemand kennt Warenhilfe Schweiz, Werbung wurde dafür bewusst noch keine gemacht. Die ersten Artikel sind zwar schon verkauft, aber so richtig angelaufen ist das Geschäft noch nicht. Dafür müssen zuerst die notwendigen Strukturen geschaffen werden. Dazu gehören klare Abläufe, die Finanzierung, Mitarbeitende, das nötige Netzwerk und ein passender Lagerplatz. Um diese Strukturen zu schaffen, hat sich Stefan Brüngger beim AKB Förderprogramm beworben. Dank der Unterstützung aus dem Förderprogramm soll die Warenhilfe Schweiz als neue, nachhaltige Dienstleistung entwickelt und etabliert werden, wobei Kreislaufwirtschaft und Abfallreduktion im Zentrum stehen.
Die grosse Herausforderung für das Gelingen dieses Vorhabens ist es, genügend gute Artikel zu sammeln, die dann auch wieder mit Gewinn verkauft werden können. Für Gegenstände, die nur von geringem Wert sind, ist der Aufwand für den Wiederverkauf zu gross. «Mit der Unterstützung der Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk der AKB und der Hochschule für Wirtschaft FHNW können wir nicht nur unser Know-how und unser Netzwerk vergrössern, sondern wir organisieren auch eine Testsammlung in einer Gemeinde. Zusätzlich prüfen wir die Möglichkeiten, wie die Warenhilfe Schweiz in die offiziellen Entsorgungskalender der Gemeinden aufgenommen werden kann. Im Idealfall gäbe es auf den Werkhöfen der Gemeinden eine offizielle Abgabestelle für die Warenhilfe Schweiz», sagt Brüngger.
Wertvolle Unterstützung
Das ist aber noch Zukunftsmusik. Zuerst wird analysiert, wie die Testsammlung läuft, und es wird ausgewertet, wie lange es dauert, bis die Gegenstände online wieder verkauft werden. Bis im Dezember, wenn das AKB Förderprogramm beendet wird, soll die Warenhilfe Schweiz bereit sein, um richtig loslegen zu können.
Stefan Brüngger ist sehr dankbar für die Unterstützung, die er im Rahmen des AKB Förderprogramms für seine Start-up-Idee erhalten hat. «Dank dem Austausch mit den Expertinnen und Experten konnte das Konzept konkretisiert und verfeinert werden. Das Feedback und die Kritik von aussen sind sehr wertvoll. Alle, die am Förderprogramm mitarbeiten, sind sehr hilfsbereit und offen. Man merkt, dass sie uns weiterbringen wollen. Das ist für mich und für Warenhilfe Schweiz eine einmalige Chance – vielen Dank dafür!»