Rosconi Systems AG

Rosconi Systems AG
Die Firma Rosconi Systems AG aus Villmergen möchte für ihre mobilen Trennwände eine Kreislaufwirtschaft aufbauen. Dafür kann das Unternehmen auf die Expertise aus dem Netzwerk des AKB Förderprogramms zurückgreifen.

«Wir sind der festen Überzeugung, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Baubranche in den kommenden Jahren noch einmal deutlich an Bedeutung gewinnen wird. Darauf wollen wir uns optimal vorbereiten. Die Teilnahme am AKB Förderprogramm kommt daher zum genau richtigen Zeitpunkt», sagt Jennifer Koch. Sie ist Marketing- und Verkaufsleiterin bei der Firma Rosconi Systems AG aus Villmergen und wird – wenn der Generationenwechsel im Unternehmen vollzogen ist – gemeinsam mit ihrem Bruder die Geschäftsleitung übernehmen.

Massiv, aber trotzdem mobil

Die Rosconi Systems AG wurde 1960 gegründet und ist der schweizweit führende Anbieter für mobile Trennwände. Diese können eingesetzt werden, um beispielsweise einen Seminar- oder einen Büroraum in mehrere kleinere Raumeinheiten zu unterteilen. «Unsere Trennwände sind schnell auf- und wieder abgebaut. Aber sie sind dennoch so massiv, dass man auf beiden Seiten der Trennwand problemlos zeitgleich einen Event durchführen kann», erklärt Koch. 
Der Hauptsitz der Firma Rosconi Systems AG befindet sich in Villmergen. Dort arbeitet auch die Mehrheit der insgesamt 26 Mitarbeitenden. In Villmergen werden zudem auch die Laufschienensysteme hergestellt, die für die Trennwände nötig sind. Die Trennwände selbst werden von einer Partnerfirma in Deutschland produziert. Beratung, Planung, Montage und Unterhalt werden aber wiederum von der Rosconi Systems AG übernommen, die in St. Gallen und Eysins im Kanton Waadt noch zwei weitere Niederlassungen hat, die sich primär auf den Verkauf konzentrieren. Damit ist das Unternehmen der grösste Anbieter von mobilen Trennwänden in der Schweiz und eine der wenigen Firmen, die sich ausschliesslich auf diesen Bereich spezialisiert hat. Und nun wollen sie auch eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn es um Nachhaltigkeit bei mobilen Trennwänden geht.

Noch mehr Potenzial bei der Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit ist bei der Rosconi Systems AG schon seit mehreren Jahren im Alltag präsent. So wurde beispielsweise auf dem Dach am Hauptsitz in Villmergen eine Photovoltaikanlage installiert, ein Teil der Fahrzeugflotte besteht aus Elektroautos und einige der mobilen Trennwände weisen ein eco-Bau-Zertifikat auf. Zudem arbeitet das Unternehmen schon seit Längerem mit der Stiftung integra aus dem Nachbarort Wohlen zusammen, die sich für die berufliche Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen einsetzt.  
Dennoch ist Jennifer Koch der Meinung, dass im Bereich der Nachhaltigkeit noch mehr Potenzial liegt und hat sich deshalb entschieden, mit der Rosconi Systems AG am AKB Förderprogramm teilzunehmen. «Wir wollen unsere Unternehmensstrategie stärker auf Nachhaltigkeit ausrichten. Das bedeutet auch, dass wir dieses Thema vermehrt in die interne und externe Kommunikation aufnehmen. Und wir wollen eine Lösung finden, wie wir unsere Produkte kreislauffähig machen können.»

Ein Zwischenschritt ist nötig

Die grösste Herausforderung ist dabei sicherlich der Aufbau der Kreislaufwirtschaft. Derzeit ist es so, dass die mobilen Trennwände und auch die Laufschienensysteme nach dem Ausbau direkt entsorgt werden. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll sich das ändern. Bis dahin soll eine Lösung gefunden werden, um sämtliche Bestandteile nach dem Ausbau weiterzuverwenden. «Das ist ziemlich anspruchsvoll in der Umsetzung. Deshalb haben wir uns entschieden, einen Zwischenschritt einzubauen, den wir idealerweise schon bald in die Tat umsetzen können», erklärt Koch. Dieser Zwischenschritt sieht vor, dass nicht die Firma Rosconi Systems AG selbst, sondern andere Unternehmen einzelne Komponenten – beispielsweise die Deckplatten oder die Stahlelemente – weiterverwenden können. Die Realisierung dieses Zwischenschritts wird aktuell mit der Unterstützung der Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk der AKB und der Hochschule für Wirtschaft FHNW getestet. Dafür wurden mehrere Treffen – darunter auch eines vor Ort in Villmergen – mit dem Experten für Kreislaufwirtschaft abgehalten. Parallel dazu laufen mit anderen Expertinnen und Experten die Arbeiten an der Nachhaltigkeitsstrategie und der dazu passenden Kommunikation. 

Wertvolle Unterstützung

Bislang wurden die Erwartungen von Jennifer Koch an das AKB Förderprogramm erfüllt. «Ich wusste am Anfang nicht ganz genau, worauf wir uns einlassen. Es hat auch einen Moment gedauert, bis wir uns gefunden haben. Mittlerweile sind wir aber auf gutem Weg und bekommen genau die Unterstützung, die wir uns erhofft haben. Wir möchten mit der Teilnahme am AKB Förderprogramm eine Basis legen, an der wir uns künftig im Bereich Nachhaltigkeit orientieren können. Denn es ist klar, dass die Umsetzung voll und ganz bei uns liegen wird.» 
Die Rosconi Systems AG plant ihre Nachhaltigkeitsstrategie langfristig. Einerseits, weil gerade die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft ohnehin einige Zeit in Anspruch nehmen wird, und andererseits, weil die Nachhaltigkeit in der Baubranche noch nicht überall denselben Stellenwert hat. «Nicht alle Kundinnen und Kunden sind bereit, auf nachhaltige Produkte zu setzen. Zudem merken wir auch in Ausschreibungen, dass die Nachhaltigkeit nicht immer berücksichtigt wird. Wir hoffen, dass sich das bald ändert und bereiten uns auf diese Zeit vor», so Koch.  

Mehr erfahren