Dreier AG
In der Transport- und Logistikbranche wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Nicht nur für die Transport- und Logistikunternehmen selbst, die mit entsprechenden Massnahmen unter anderem ihren Energieverbrauch und damit ihre Kosten senken können, sondern auch für die Kundschaft dieser Unternehmen. Denn die will immer genauer wissen, wie denn die Transport- und Logistikanbieter arbeiten.
Wie hoch ist der CO2-Ausstoss für die Transporte? Wie hoch ist der Anteil der E-Mobilität in der Fahrzeugflotte? Wie steht es um die gesamte Infrastruktur des Anbieters? Das sind Fragen, mit der auch die Firma Dreier AG immer häufiger konfrontiert wird. Seit 1905 ist das Unternehmen mit Firmensitz in Suhr und Hauptstandort in Oberentfelden in der Branche tätig. 700 Mitarbeitende – der grösste Teil davon in der Schweiz – arbeiten für das Unternehmen, das für seine Kundinnen und Kunden individuelle Lösungen für den Transport und die Logistik entwickelt und umsetzt. Dafür legen die verschiedenen Fahrzeuge der Dreier AG pro Jahr 30 Millionen Kilometer zurück. Vor allem in der Schweiz, aber auch in Westeuropa und in Marokko.
Viel in die Nachhaltigkeit investiert
Nachhaltige Transport- und Logistiklösungen sind bei der Firma Dreier AG schon lange ein Thema. Seit 1993 ist man bestrebt, mit der Ware möglichst viele Kilometer auf der Schiene zurückzulegen. Neben dem «kombinierten Verkehr», wie das im Fachjargon genannt wird, hat die Dreier AG noch weitere Massnahmen ergriffen, um nachhaltiger unterwegs zu sein. «Wir haben die Maximalgeschwindigkeit unserer LKWs konsequent gedrosselt, damit die Leistung und der Treibstoffverbrauch in einem optimalen Verhältnis stehen. Zudem legen wir viel Wert darauf, dass wir die neusten Fahrzeug- und Motorentechniken einsetzen, sodass wir beispielsweise möglichst windschnittig unterwegs sind und möglichst wenig Rollwiderstand haben», sagt Rainer Schüpbach. Er ist Qualitätsmanager und Verantwortlicher für das Thema Nachhaltigkeit bei der Dreier AG. Pascal Dreier, Transportleiter International, bringt noch einen weiteren Punkt ins Spiel. «Wir setzen zudem sehr konsequent darauf, unsere Fahrerinnen und Fahrer zu schulen, damit sie möglichst ökologisch unterwegs sind.»
Komplexes Berechnungstool
Trotz all den Bemühungen im Bereich der Nachhaltigkeit konnte die Dreier AG bislang ein Problem nicht lösen: Die genaue Berechnung des CO2-Ausstosses für jeden einzelnen Auftraggeber. Die grösste Herausforderung dabei ist, dass die Fahrten, welche die Dreier AG absolviert, nicht immer nur für einen Kunden, eine Kundin sind. Oftmals befindet sich in einem Fahrzeug Material für mehrere Parteien. Wie also kann der CO2-Ausstoss für diese Fahrt aufgeteilt werden? Bislang konnte diese Angabe nicht gemacht werden. Das wird sich aber bald ändern. Denn die Dreier AG entwickelt im Rahmen des AKB Förderprogramms ein Berechnungstool, das in der Lage ist, diese Aufteilung vorzunehmen. Und nicht nur das. Bei der Berechnung des CO2-Ausstosses wird auch die Herstellung und die Entsorgung der Fahrzeuge miteinberechnet. «Ich habe vor einiger Zeit versucht, dieses Berechnungstool selbst zu entwickeln und bin heroisch daran gescheitert», erzählt Rainer Schüpbach lachend. «Die Berechnungen sind sehr komplex und es braucht unglaublich viel Know-how, das wir bei uns in der Firma schlicht nicht haben und das schwierig ist, von Grund auf in nützlicher Zeit aufzubauen.»
Wertvolle Hilfe der Expertinnen und Experten
Genau deshalb hat sich die Dreier AG entschieden, dieses Vorhaben im AKB Förderprogramm umzusetzen. Denn dort stehen dem Unternehmen renommierte Expertinnen und Experten aus dem Netzwerk der Aargauischen Kantonalbank und der Hochschule für Wirtschaft FHNW zur Seite. «Die Expertinnen und Experten helfen uns extrem. Vor allem wenn es darum geht, international anerkannte Standards bei der Berechnung anzuwenden. Sie liefern uns die Berechnungsgrundlage für unser neues Tool», sagt Rainer Schüpbach. Die restliche technische Umsetzung des Tools übernimmt die Dreier AG selbst. Bis zum Ende des Jahres wird das Tool soweit funktionieren, dass der CO2-Ausstoss jeder Tour berechnet werden kann. Bis der genaue Verbrauch den einzelnen Kunden zugewiesen werden kann, dauert es etwas länger.
Mit der Unterstützung aus dem AKB Förderprogramm sind die Verantwortlichen bei der Dreier AG sehr zufrieden. «Der Austausch ist immer sehr effizient und speditiv. Das schätzen wir sehr. Es ist toll, dass es im Aargau eine Bank gibt, die sich so stark regional engagiert und die KMUs unterstützt. Eine Teilnahme an diesem Förderprogramm kann ich nur empfehlen», sagt Pascal Dreier.
Weitere Projekte geplant
Die Nachhaltigkeits-Entwicklung bei der Dreier AG wird auch nach dem Abschluss des AKB Förderprogramms weiterlaufen. Anlässlich des 120-jährigen Firmenjubiläums werden 2025 zu den 24 Elektro-LKWs, die bereits im Einsatz sind, nochmals 50 Elektro-LWKs in die Fahrzeugflotte integriert. Um der E-LKW-Flotte den notwendigen Strom zur Verfügung zu stellen, steht in Egerkingen der Bau eines E-Ladeparks kurz vor der Fertigstellung und in Oberentfelden wurde eben erst eine grosse Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Zudem laufen Abklärungen, ob der Standort in Oberentfelden mit alternativen Energien bewirtschaftet werden kann, um von Erdgas und Erdöl wegzukommen. Durch diese kontinuierlichen Investitionen in nachhaltige Technologien rüstet sich die Dreier AG für die Zukunft.