CREABETON PRODUKTIONS AG

CREABETON PRODUKTIONS AG
Die CREABETON PRODUKTIONS AG hat mit der Unterstützung der Coaches aus dem AKB Förderprogramm eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, um die langfristigen Ziele im Bereich Nachhaltigkeit zu erreichen.

Die CREABETON PRODUKTIONS AG mit Hauptsitz in Brugg ist ein regional und national verankerter Produzent von Betonwaren. Über 8000 verschiedene Artikel gehören zum Sortiment und werden im Hoch-, Tief- und Strassenbau sowie im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt. Neben Bauteilen wie Schachtrohren aus Beton oder Stahlbeton werden auch Lichtschächte, Winkelplatten oder Perronwinkel aus Hochleistungsbeton hergestellt. Die Firma legt auch grossen Wert auf die effiziente und nachhaltige Herstellung von Kabel- und Kanalisationsschächten mittels 3D-Robotertechnik.
Die CREABETON PRODUKTIONS AG ist ein Traditionsunternehmen, das in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum gefeiert hat und seit 20 Jahren zur MÜLLER-STEINAG-Gruppe gehört. Produziert wird in Brugg, Trimmis, Flawil und Mauren, wobei der grösste Teil der 175 Mitarbeitenden in der Produktion tätig ist. Sämtliche Betonelemente werden in Produktionshallen hergestellt und in genügender Menge auf den grossen Aussenplätzen gelagert. «Unser Ziel ist es, unserer Kundschaft die bestellten Produkte bereits einen Tag nach Auftragseingang zu liefern», sagt Otmar Keller, stellvertretender Geschäftsführer der CREABETON PRODUKTIONS AG.

Nachhaltigkeitsstrategie statt neues Betonrohr

Bei der MÜLLER-STEINAG-Gruppe spielt die Nachhaltigkeit eine grosse Rolle. Es gibt einen Leiter Nachhaltigkeit, einen jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht und das Ziel der Gruppe ist es, bis 2050 klimaneutral zu sein. Entsprechend ist klar, dass sich auch die CREABETON PRODUKTIONS AG intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Sie ist bereits seit längerem ISO 14001 zertifiziert, was bedeutet, dass sie ein anerkanntes betriebliches Umweltmanagementsystem umgesetzt hat. Zudem sind Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Produktions- und Lagerhallen installiert und immer mehr Gabelstapler werden elektrisch betrieben. 
Im Rahmen des AKB Förderprogramms wollte die CREABETON PRODUKTIONS AG mit der Unterstützung der FHNW ein neues Betonrohr mit dünneren Wänden entwickeln, das die Umwelt weniger stark belastet hätte. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Entwicklung dieses Produktes technisch sehr komplex ist und nicht innerhalb des AKB Förderprogramms umgesetzt werden kann. «Wir haben uns deshalb entschieden, die Vision Nachhaltigkeit der MÜLLER-STEINAG-Gruppe zu analysieren und uns auf diejenigen Punkte zu fokussieren, die für unser Unternehmen relevant sind. So haben wir eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie, aus der wir unsere Massnahmen für die kommenden Jahre ableiten können», sagt Otmar Keller. 

Treibhausgase und fossile Energie reduzieren

Die neue Nachhaltigkeitsstrategie umfasst unter anderem folgende Punkte: Reduktion der Treibhausgase in der Betonproduktion, Energieeinsparung in der Produktion, Schliessung der Stoffkreisläufe und zusätzliche Massnahmen für den Arbeitsschutz und die Gesundheit der Mitarbeitenden, um Unfälle und Absenzen zu reduzieren. Bei der Reduktion der Treibhausgase in der Betonproduktion geht es vor allem um die Komponente Zement. Zement besteht grösstenteils aus Kalk und wird bei 1450 Grad gebrannt, was enorm viel Energie benötigt. Die Herstellung des Zements übernimmt die CREABETON PRODUKTIONS AG nicht selbst, sondern kauft den Rohstoff zu. «Unser Ziel für die Zukunft ist, dass wir eine Alternative für den Zement finden oder zumindest den Zementgehalt in unserer Betonmischung reduzieren können. Daran arbeiten wir in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der MÜLLER-STEINAG-Gruppe», erklärt Otmar Keller. 
Auch der Energiebedarf des Unternehmens soll reduziert werden. Dabei geht es vor allem darum, den Anteil an fossiler Energie zu reduzieren – mit weiteren E-Fahrzeugen oder zusätzlichen Umstellungen bei den Heizungen. Die Produktion in Trimmis wurde beispielsweise ans Fernwärmenetz angeschlossen. In den kommenden Jahren sollen auch die weiteren Standorte von fossilen Energieträgern wegkommen. Zudem ist auch der Einsatz von Recyclingbeton zur Schliessung des Stoffkreislaufs ein grosses Thema. Allerdings eignen sich nicht alle Betonartikel gleichermassen, um sie mit recyclierten Stoffen herzustellen. «Wir wollen evaluieren, bei welchen unserer Artikel der Einsatz von Recyclingbeton sinnvoll ist», sagt Otmar Keller. 

Vorreiterrolle einnehmen

Bis zum Abschluss des AKB Förderprogramms soll die Nachhaltigkeitsstrategie mitsamt den dazugehörigen Massnahmen fertiggestellt werden. Denn klar ist, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Baubranche in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. «Aktuell ist unsere Branche noch immer primär vom Preis getrieben. Dennoch finde ich es wichtig, dass wir bereits jetzt in die Nachhaltigkeit investieren, damit wir bereit sind, wenn das Umdenken auch in der Baubranche erfolgt. Als Marktführer im Bereich Betonwaren in der Schweiz ist dies schon fast Pflicht», begründet Otmar Keller die Teilnahme am AKB Förderprogramm. 
Mit den Ergebnissen des Projekts im Rahmen des Förderprogramms ist er zufrieden. «Wir sind zu Beginn mit anderen Erwartungen ins Programm gestartet. Dass wir jetzt eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeiten, anstatt ein neues Produkt zu entwickeln, ist aber genau der richtige Weg. Das Programm ist eine gute Sache und wir wollten diese Chance für uns nutzen.»
 

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